In den Jahren 1839-42 war die Errichtung der Universität eines der ersten Projekte von König Otto. Schon 1837 war geplant ein Gebäude für die „Nationale und Kapodistrias-Universität Athen“ zu errichten.
Die Architekten dieses Gebäudes sind die dänischen Brüder Hans Christian und Theophil Hansen. Hans Christian, der 10 Jahre ältere Bruder von Theophil, ist verantwortlich für den größten Teil des Entwurfs, Theophil, als der jüngere, befand sich damals noch in seinem Architekturstudium, das er in Athen verbrachte.
Im Grundriss T-förmig, handelt es sich um ein schmuckloses, einfaches, längsquadratisches Gebäude, nur der Portikus in der Mitte setzt einen besonderen Akzent. Er erhebt sich wie eine tempelartige Front in Form eines Antentempels (mit Säulenstellung nur in der Front) über einer dreistufigen Treppe. Zwischen den zwei Seitenwangen außen erheben sich innen zwei schlanke ionische Säulen, der Dachaufbau mit Dreiecksgiebel und Akroterfiuren an den Ecken ist dem klassisch-griechischen Kanon entnommen. Die Seitenflügel sind in gleicher Länge an den Frontbau angefügt, gehen in der Höhe allerdings nur bis zum Gebälk des Frontbaus. Eine Auflockerung erfährt der Bau dadurch, dass beiderseits direkt neben dem Frontbau die Seitenflügel durch einen Balustradengang mit je 4 Pilastern gestaltet sind, die den Blick in die Vorhalle freigeben. Ein sehr flaches, geziegeltes Dach ist an den Ecken ebenfalls mit Akroterfiguren geschmückt. Der warme gelbe Anstrich nimmt dem Gebäude ein wenig von seiner Strenge, belässt ihn aber in seiner Schlichtheit.
Im Inneren ist die Ausstattung um so prächtiger, dort findet sich die Kassettendecke der Propyläen auf der Akropolis in einer exakten Kopie wieder.
Die Vorhalle schmücken Fresken von Carl Rahl, nach dessen Tod wurden sie vollendet von Eduard Lebidiedzki.
